Mittwoch, 21. August 2013

31. Roadtrip Australien Teil 3: Gladstone nach Cairns 22.07. bis 27.07.2013

Nachdem wir nun die schraube nach mackay bestellt hatten, machten wir uns auf die fahrt dorthin und dies wurde dann der längste streckenabschnitt des trips: erst am vormittag 120 km nach rockhampton durch die savanne, dort tankten wir und kauften lebensmittel (kurz vor rockhampton überquerten wir übrigens den südlichen wendekreis und waren somit offiziell wieder in den tropen).
Am mittag ging es weiter eine 350 km lange straße, die ohne jegliche zivilisation (bis auf einem rastplatz auf der hälfte, wo wir fahrerwechsel machten) durch die outbackähnliche landschaft führte. Nun lernten wir zum ersten mal kennen, wie auto fahren in australien im durchschnitt wirklich ist. 
Am abend erreichten wir mackay, wo leon und libby wieder in ein zentral gelegenes hostel eincheckten und timo und ich direkt an der küste und neben einem volleyballplatz ziemlich nah zum zentrum übernachteten. Ein glück, dass uns dort niemand verjagt hat. Der platz war echt super.

Am nächsten tag fuhren wir zweimal zum kugellagerhändler (beim ersten mal war die post noch nicht da), der uns dann gegen mittag die gebrochene schraube sogar kostenlos mit einer neuen ersetzte. Nun war das dachzelt repariert, so endete die zeit, in der wir getrennt schliefen und es war an der reihe zu tauschen (eigentlich schon zwei tage früher, wären die hostels nicht gewesen) - timo und ich schliefen von nun an oben im zelt.
Von mackay machten wir uns auf nach westen, also zum zweiten mal ins landesinnere, um dort den eungella nationalpark zu besuchen. Dort angekommen bat er uns einen wunderschönen tropischen regenwald mit einigen wasserfällen und eiskalten wasserlöchern. In einem davon schwammen leon und ich sogar und sprangen von den klippen. 
Es war ein schöner nachmittag dort, der mit der fahrt nach norden zu unserem ersten offiziellen gratis campingplatz auf dem mt carlton endete - bis jetzt wussten wir gar nicht recht, dass es sowas auch gibt und so verbrachten wir von nun an so ziemlich jede nacht der dritten woche offiziell.
Wir kamen im dunkeln dort an und waren überrascht, wie viele camper diese gelegenheit nutzten. Es gab auch eine toilette dort, mehr aber nicht.
Die erste nacht im dachzelt war ganz in ordnung, weil es noch nicht zu kalt dort war. Nur stinkt es manchmal in dem kleinen raum, vor allem nachdem man die schuhe ausgezogen hat...

Vom mt carlton fuhren wir wieder runter nach nordosten zu küste und erreichten mittags den berühmten touristenort airlie beach. Dieser liegt, wie der name sagt, an einem netten strand und ist außerdem der ausgangspunkt für touren zum whitsunday islands archipel. Diese sollen wunderbar zum tauchen und schnorcheln sein, sowie den weißesten strand der welt besitzen, doch bei den astronomischen preisen entschieden wir uns gegen eine tour (auch weil wir das schon alles aus südostasien kannten). 
Stattdessen verbrachten wir den tag etwas am strand und in der öffentlichen freibad anlage - alle touristenstrände in australien haben ünrigens hervorragende öffentliche einrichtungen, die man kostenlos nutzen kann. So gibt es überall toiletten, duschen und öffentliche gasgrills oder elektrogrills, manchmal sogar ein riesiges freibad, wie in airlie beach oder cairns.
Am nachmittag fuhren wir weiter nach bowen, wo wir nur kurz blieben. Auch da gab es einen netten tropischen strand mit kokospalmen. Leon versuchte eine zu bekommen und zu knacken - mit erfolg.
Von dort ging es abends auf eine erneute ewig lange straße, die auch mitten im outback sein könnte (inzwischen sage ich auch, dass dieser abschnitt der ostküste ein ausläufer des outbacks ist):
Ewig lang und ohne zivilisation führt sie durch eine savennenartige halbwüste (vgl.: alice springs), es kommen auch roadtrains vorbei und man sieht nichts als büsche und rote felsen am horizont. Die nächste typische eigenschaft ist, wie kalt es nachts wird. Und das mussten timo und ich in unserer zweiten nacht im dachzelt an einem truckstop (wieder offiziell) mitten auf der strecke am eigenen leib erfahren. Tagsüber gehen die temperaturen auch im winter über die 30 grad, aber nachts sinken sie stehts auf werte um den gefrierpunkt (was wir in alice springs noch oft genug erfahren werden). 

So wachten wir früh nach einer kalten nacht auf und machten uns auf den weg nach ayr, auf der suche nach schnorchelgelegenheiten, doch wo wir am ende nur einkaufen konnten (am ende wussten wir, dass man nur draußen am great barrier reef schnorcheln kann und nirgendwo direkt an der küste. Das GBR ist einige kilometer draußen und boote sind teuer).
Von ayr ging es dann früher als gedacht weiter die küste entlang nach westen (sie macht einen knick) zu unserem nächsten großen ettappenziel und dem letzten vor cairns: townville.
Hier blieben wir eine weile im der stadt, gingen zum strand, der wieder einige öffentliche einrichtungen hatte und nutzten eine weile das internet. Anschließend kauften wir noch etwas bier und fuhren weiter etwas aus der stadt wieder richtung cairns nach norden (die küste macht bei TV wieder einen knick), bis wir nur ein paar kilometer weiter zu unserem dritten offiziellen gratis campingplatz bluewater creek kamen.
Dieser war ziemlich stark besucht und lag an einem bach, in dem es krokodile geben sollte. 
Mitten in der nacht wurden wir von einem rasensprenkler geweckt, der dummerweise direkt auf der wiese neben uns diese mitten in der nacht bewässern musste.
So wechselten wir mürrisch den platz und schliefen dann die zweite hälfte der nacht recht gut weiter.

Vor uns lag nun der bekannte green way zwischen townsville und cairns, eine strecke mit viel tropischem regenwald, bergen (die great dividing range trifft bei cairns schließlich auf die küste und weiter nördlich auf das great barrier reef), wasserfällen und trotzdem trockener savanne in den tiefen ebenen und gemäßigtes graßland in den hohen ebenen ("tablelands").
Zuerst fuhren wir etwas weiter die küste entlang nach norden und bogen dann nach westen ins inland ab, um zu dem höchsten wasserfall australiens zu gelangen - er fällt ca 300m in die tiefe!
Nach einer langen fahrt durch die ebene und anschließender serpentinenfahrt in eine hochebene, bereitete sich vor uns ein sagenhafter canyon aus, der mehr als 300 m tief war. An einem arm dieses canyons war nun der gewaltig tiefe wasserfall, dessen anblick atemberaubend war. Man konnte ihn von der hochebene aus sehen und leon und ich wanderten bis ganz nach unten zu der stelle, wo er auf grund trifft und schauten ihn nochmal von unten an. Dieser weg führte durch regenwald und an senkrechten, riesigen felswänden vorbei. Der aufstieg war nicht ganz so leicht wie der abstieg.
Von dort oben rollten wir wieder runter in die tiefebene und fuhren wieder an der küste angekommen weiter nach norden, wo wir am abend in einer kleinen stadt halt machten.
Dort fanden wir einen guten, diesmal wieder inoffiziellen, platz direkt an zuggleisen. Es hat zwar leicht geregnet und die züge waren sehr laut, wenn sie (selten) vorbeikamen, doch für die nacht hat es gereicht.
An diesem abend gingen wir alle zusammen in eine bar und spielten etwas billiard. Später schlug die stimmung um und das gipfelte in der maximalen spannung zwischen leon, timo und ich auf der einen seite und libby auf der anderen (zwischen leon und libby wurde es später noch richtig schlimm). So merkten wir, dass diese gewissen sozialen spannungen, die die gruppe die gesamte zeit von sydney an immer fast auseinander zerrte und ein allgemeines unwohlsein verursachten, alle von libby alleine ausgingen (oder aus ihrer sicht von uns jungs) und nun in diesem explodierenden pulverfass gipfelten.
Das ende dieser geschichte war nun, dass leon gezwungen war, draußen zu übernachten und kein wort mehr zwischen den parteien gewechselt wurde.

So trafen wir am nächsten morgen die einzig richtige entscheidung, libby früher als geplant am selben mittag in cairns abzusetzen (wo sie sich ein hostel für die letzten tage bis zum flug nehmen solle) und den den roadtrip zu dritt fortzusetzen und zu beenden.
Am vormittag machten wir noch einen abstecher zum murdering point, etwas nördlich von mission beach, wo wir versuchten zu schnorcheln, was dann durch starken wellengang, regen und schlamm im wasser unmöglich und zum abenteuer wurde.
So erreichten wir nun nach weiteren 150 km fahrt nach norden am frühen nachmittag des 27. juli unser endziel cairns. Hier lieferten wir libby ab, leon buchte für den 30. juli einen tauch- und schnorcheltrip zum great barrier reef und ich einen 14.000 fuß tandem fallschirmsprung am selben tag. Wir kauften noch lebensmittel ein und entspannten uns nach all dem stress mit libby.

Der dritte abschnitt der reise bietete wunderschöne landschaften und den wohl authentischsten einblich in den kontinent australien. Das wetter war durchgehend gut und das ziel rückte immer näher.
Nur wurden auch die sozialen spannungen in der gruppe stärker und stärker wie ein leichter dumpfer unterton vor einer hervorragenden kulisse, was in der spaltung der gemeinschaft gipfelte. 

Doch damit war der roadtrip noch nicht am ende, wir hatten ja noch vier nächte um als dreiergruppe das umland cairs zu entdecken. 
So wie frodo einst sagte:
"Es ist noch platz für ein bischen mehr..."






































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