Hier fanden wir ein öffentliches hallenbad, vor dem wir auf dem großen parkplatz die nacht verbrachten.
Am nächsten morgen kam der besitzer des hallenbads vorbei und bat uns netterweise an, kostenlos in das hallenbad zum schwimmen und duschen kommen zu können, was wir natürlich alle dankend annahmen.
Gegen mittag erreichten wir dann noosa heads, ein touristenort mit strand und kleinem nationalpark mit tropischem regenwald. Diesen schauten leon und ich mir an, er ähnelte sogar schon fast einem ausschnitt des taman negara in malaysia...
Vom gipfel eines hügels hatten wir eine wunderbare aussicht auf das kommende tiefland mit ein paar bergen der great dividing range im hintergrund.
Bei diesem stop diskutierten wir schon etwas über auftretende spannungen in der gruppendynamik und später sprachen wir das nochmal gemeinsam in einem roadhouse an. Diese spannungen werden später noch zu einem elementaren glied in der geschichte des roadtrips.
Wir fuhren weiter in den norden, bogen auf eine schier endlose landstraße durch einen sandigen nationalpark (sandy national park) ab, die stunden lang nur duch diesen wald führte ohne jegliche zivilisation. So kamen wir, als es schon lange dunkel war, zu der kleinen gleichnamigen stadt am rainbow beach und ich fuhr kurz vor der stadt an den sandigen straßenrand.
Leider gerieten wir dabei in eine sehr nasse sandgube, besser gesagt sogar treibsand, in welches wir langsam immer tiefer sanken, bis der unterboden des fahrzeugs dann aufsetzte. Dies war nun das dritte mal, dass wir feststeckten, doch aus dieser sandgrube konnten wir uns diesmal unmöglich selbst befreien. Und selbst als wir lange zur stadt rainbow beach liefen um dort stundenlang nachts jemanden zu finden, der uns raus ziehen könnte, hatten wir überhaupt kein erfolg, denn die stadt schien ziemlich verlassen.
So hatten wir keine andere wahl, als einen abschleppdienst anzurufen, der dann kam und uns für 220$ in 5 minuten arbeit aus dem sand zog...
Dabei wurde die beim reinfahren nach innen gebogene frontschürze wieder nach außen gebogen und so sehr belastet, dass die meisten verbindungsstreben brachen, sodass sie nur noch schlapp herunterbaumelte.
Kurz darauf fanden wir eine andere haltebucht, in der wir dann endlich etwas schlaf fanden, als es zu regnen anfing. Leider währte dieser schlaf nicht lange, denn um drei uhr nachts kam jemand von der behörde und wollte zuerst eine 500 $ strafe dafür, dass wir dort schlafen wollten kassieren, verjagte uns aber stattdessen zu einem parkplatz am straßenrand im dorf.
Diese eine nacht war wohl der tiefpunkt des roadtrips, jeder war verständlicherweise mit seinen nerven am ende.
Am morgen machten wir uns dann auf richtung tin can bay, den strand wollte keiner mehr sehen. Nach weiteren stunden durch den nationalpark fragten wir einen mechaniker in tin can bay nach dem schaden, dieser schätzte ihn auf rund 1500 $, doch das gute war, dass es die fahrt gefahrlos überdauern kann und später war das beste, dass wir am telefon von jucy gesagt bekamen, dass der schaden von der versicherung übernommen wird. Die erleichterung war groß, doch noch immer regnete es in strömen.
So fuhren wir, nachdem wir unsere frontschürze etwas mit kabelbindern fixiert hatten, weiter, wieder endlose gerade straßen, stundenlang durch einen nadelwald, der schon fast wieder nördlich aussah und in kanada gewesen sein könnte.
Die erste stadt die wir dann erreichten war maryborough. Dort blieben wir etwas, nutzten alle das internet in der bücherei und kauften neues gas und lebensmittel ein. Die gestalten in dieser stadt sehehn übrigens auch ziemlich zurückgeblieben aus...
Als es dunkel wurde fuhren wir wieder aus der stadt weiter nach norden, bogen irgendwo rechts ab und gelangten auf eine wendeplatte mitten auf einem riesigen feld. Um uns herum war zum ersten mal nichts, kein baum kein gebäude, nur der himmel über uns. Und dort übernachteten wir dann.
Als der tag anbrach machten wir uns auf nach bundaberg, die stadt es berühmten bundaberg rums, die wir dann gegen mittag erreichten.
Dort sahen wir uns etwas um und fuhren zum strand, wo leon versuchte zu schnorcheln, doch das wasser war zu aufgewühlt. So fuhren wir zurück in die stadt und von dort aus weiter nach norden, suchten eine weile in den feldern, bis wir zwei damen nach einem platz für die nacht fragten und die uns zu einem waldrand (subtropischer regenwald) an einem fluss führten.
Dort angekommen machten wir unser drittes lagerfeuer und hatten zum ersten mal nach brisbane wieder einen richtig schönen und lustigen abend. Leider brach an diesem abend auch wieder die schraube, die wir in gladstone geschweißt hatten an der selben stelle. so mussten wir wieder improvisieren und einen tisch dazwischenklemmen, doch das konnte uns die stimmung kaum zerstören. Ich würde sagen, an diesem punkt änderte sich die stimmung wieder ins positive...
Am elften tag unseres roadtrips fuhren wir weiter nach seventeen seventy, so ist wirklich die stadt genannt, weil hier cook zum ersten mal das australische festland im jahre 1770 betrat und daraufhin die kolonie gründete.
Auf der fahrt dort hin merkten man ganz deutlich, dass sich die vegetation erneut änderte: relativ schnell wurde es immer trockener, die bäume wurden kleiner und weniger und das grasland machte sich breit. So gelangten wir in die für australiens nordküsten und für das outback typische savanne.
Wir gelangten auf die halbinsel von 1770, von der man aus diese historische bucht sehen konnte und gingen zum strand. Nur leon ging ins kalte wasser.
Gegen nachmittag fuhren wir weiter durch die immer lichtere savanne nach gladstone, eine große Industriestadt mit rauchenden schlöten und fabriken. Hier erfuhren wir über telefon, nachdem wir ein bischen übertrieben gesagt haben, es sei lebensgefährlich in dem dachzelt in diesem zustand zu schlafen, dass jucy nicht nur die reperaturkosten, sondern sogar die kosten für ein hostel für die zwei oben schlafenden personen übernehmen wolle. So kam es, dass wir ein nettes kleines backpacker hostel für leon und libby fanden, in dem die beiden übernachteten.
Timo und ich fuhren nun aus der stadt in ein waldstück hinter einem kohlekraftwerk an einer güterbahnlinie und verbrachten dort die nacht, froh, dass wir so viel ruhe und platz für uns hatten.
Am nächsten morgen holten wir die beiden wieder aus dem hostel ab und fuhren zu einigen mechanikern und händlern, sowohl für schrauben, als auch für kugellager (das gebrochene teil ist auf der einen seite eine schraube und auf der anderen seite ein kugellager als gelenk). Nach längerer suche fanden wir nun ein händler, der das teil zu einer partnerfiliale in mackay weiter nördlich senden konnte, damit wir es dann dort abholen und einbauen lassen konnten.
So wurde die schraube nach mackay geschickt und wir machten uns ebenfalls auf den weg dahin...
Der zweite abschnitt des roadtrips hat uns in geduld, anpassungsfähigkeit und teamwork hart getestet. Hier hatten wir nun probleme, mit denen wir fertig werden mussten und wurden.
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