Mittwoch, 25. September 2013

50. Fazit und Reisestatistik

Hier enden nun die aufzeichnungen meiner, beziehungsweise teilweise unserer reise. Es ist kaum in worte zu fassen, wie man dieses 24 wöchige erlebnis in thailand, malaysia, singapur, indonesien, australien, neuseeland, kambodscha, vietnam und laos zusammenfassen könnte. 


Um es kurz zu sagen habe ich so ziemlich alles erlebt, was man erleben kann. Ich habe alle landschaftsformen zwischen dem nördlichen wendekreis und dem südpolarmeer gesehen, etliche kulturen kennen gelernt, bin gewandert, geschwommen, gepaddelt, getaucht, habe roadtrips gemacht, bin fallschirm gesprungen und habe an 68 verschiedenen orten geschlafen.

Es war das größte und schönste erlebnis meines lebens, von dem ich keine sekunde vermissen wollte.


Und was ich an dieser stelle besonders hervorheben möchte:

Ich habe noch meinen reisepass, meine kreditkarte, meine ec-karte, sämtliche anderen dokumente, meine kamera, mein ipad, mein handy, sämtliche anderen gegenstände (bis auf ein paar alte schuhe, dass mir in bangkok geklaut wurde).

Darüber hinaus war ich nur einmal sehr kurz beim arzt, war nie wirklich krank oder verletzt, wurde nie überfallen, bedroht, abgezockt oder gekidnappt, bin noch am leben.

Ich habe meinen traum genauso verwirklicht, wie ich es wollte. 

Und oft weiß man es gar nicht zu schätzen, das eben nichts negatives passiert ist, solange dies der fall ist. Aber gerade bei dem risiko einer solchen reise finde ich das echt beachtlich.


Diese reise hat mich auf jeden fall gebildet, erfahrener gemacht und geprägt. Ich glaube das können meine reisegefährten zumindest teilweise auch behaupten. 

Ich bin selbstständiger, selbstbewusster uns weltoffener geworden, weiß nun, wie es in andern und vor allem ärmeren regionen der welt abgeht. 

Außerdem habe ich mich, vielleicht entgegen der allgemeinen erwartung, von einem relativ naiven idealisten zu einem, vielleicht noch ein bisschen idealistisch denkenden realisten entwickelt. Ich glaube gewisse dinge in der welt verstanden zu haben und sehe sie nun ganz nüchtern und relativiert.


Mit tiefer überzeugung kann ich nun behaupten, dass ich nun den dritten und letzten teil, sowie auch die gesamte reise mit unerwartetem erfolg abgeschlossen habe!! 

Ich bedanke mich bei meinen reisegefährten, vor allem bei timo, aber auch leon und natürlich julia, sowie schließlich auch beim rex, dafür, dass ich diese reise mit ihnen teilen durfte, denn glück ist ja das einzige, dass sich sich verdoppelt, wenn man es teilt. Ich werde die zusammen gereisten abschnitte mit euch nie vergessen!! 

Für mich fängt nun mein physikstudium in stuttgart an, ein komplett neuer, aber kaum minder aufregender lebensabschnitt.


Für alle, die, entgegen meiner erwartung, meinen blog verfolgt und bis hier durchgehalten haben: hut ab und vielen dank dafür!


Hier habe ich noch einmal meine reisestatistiken zusammengestellt:


Zeit:

Offizieller Reisebeginn und -ende: Frankfurt Flughafen

Zeitraum: 06.04.2013 bis 20.09.2013

5,5 Monate

24 Wochen

168 Tage

1 Frühling, 1 Winter, 2 Sommer


Verkehr:

12 Flüge (4 über Nacht; 14 gebuchte Flüge)

7 Langstreckenzüge* (4 über Nacht)

15 Langstreckenschiffe** (3 über Nacht (davon 1 viernächtig))

33 Langstreckenbusse* (5 über Nacht)

9 Ausflugsboote

1 Ausflugsflugzeug

3 gemietete Fahrräder

5 gemietete Roller

2 gemietete Autos

2 gemietete Kanus

7x >10km zu Fuß zurück gelegt

(* Nur Intercity-Verbindungen)

(** Keine Ausflugsboote)


Unterkunft:

46 verschiedene feste Unterkünfte (davon 6 doppelt und 1 dreifach)

2 fahrende Langzeitunterkünfte (Campervan/-auto)

4 Nachtflüge

4 Flughäfen (davon 1 doppelt)

4 Nachtzüge

3 Nachtschiffe

5 Nachtbusse

1 Zelt


Geografie:

9 Länder besucht (Thailand 3x)*

12 Länder betreten (Thailand 3x, Malaysia 2x, Australien 2x)

8 Hauptstädte (Bangkok 5x)*

3 Industrieländer*

4 Schwellenländer*

2 Entwicklungsländer (davon beide gezählt zu "Least Developed Countries")*

7 verschiedene Sprachen*

9 verschiedene Währungen*

Am meisten Entwickelt: Australien; am wenigsten Entwickelt: Laos**

Regionale Hauptreligionen: 4x Buddhismus, 2x Islam, 1x Hinduismus, 2x Christentum

2 Kontinente*

2 Großmeere

4x Überquerung Äquator

1x Überquerung nördlicher Wendekreis

4x Überquerung südlicher Wendekreis

Klimazonen: Tropen, Subtropen, Warmgemäßigt

Vegetationszonen: Immerfeuchter tropischer Regenwald, wechselfeuchter tropischer Regenwald, wechselfeuchter subtropischer Regenwald, warmgemäßigter Laub-, Misch- und Nadelwald, Savanne, Steppe, Halbwüste 

Nördlichster Punkt: Hanoi, Vietnam

Südlichster Punkt: Gore, Neuseeland

Westlichster Punkt: Koh Phi Phi, Thailand

Östlichster Punkt: Le Bons Bay, Neuseeland

Von Deutschland am weitesten entfernter Punkt: Le Bons Bay, Neuseeland 

(* Ohne Flugzeugwechsel und Heimatland)

(** Nach dem Human Development Index)


Finanzen:**

Kosten Insgesamt: 7.593,74 €

Kosten Teil 1 (Thailand bis Indonesien): 2.254,40 €

Kosten Teil 2 (Australien und Neuseeland): 3.775,82 €

Kosten Teil 3 (Thailand bis Thailand): 680,12 €

Kosten Südostasien gesamt (1+3): 2.934,52 €

Zusatzkosten*: 883,40 €

Kosten/Woche Teil 1 (Thailand bis Indonesien): 173,42 €

Kosten/Woche Teil 2 (Australien und Neuseeland): 539,40 €

Kosten/Woche Teil 3 (Thailand bis Thailand): 170,03 €

Durchschnittlicher Faktor zwischen Wochenkosten in SOA und A/N: 3,141 (Pi)

(* Hin- und Rückflug, Krankenversicherung)

(** Gegenstände, die nach der Reise noch gebraucht werden, werden nicht finanziell aufgelistet) 

49. Bangkok Episode Fünf und Heimflug 18.09. bis 20.09.2013

Nachtzug fahren war wieder toll - mit offenen fenstern gemächlich durch die nacht nach bangkok tuckern, statt in einem bus eingezwängt und mit ohrenbetäubender asiatischer musik...

Da julia am nächsten tag geburtstag hatte, wollten wir unbedingt reinfeiern, so bestellten wir ein paar bier und als alle betten um uns herum schon gemacht waren und die anderen leute schliefen, saßen wir immernoch da und warteten auf mitternacht (selbst als unser bett zwangsmäßig gegen zehn uhr gemacht wurde). Als es soweit war hatten wir sogar muffins als geburtstagskuchen, die "feier" im kleinen war echt ganz gut.


Am nächsten morgen kamen wir bei sonnenaufgang im hua lamphong bahnhof an und bestellten uns sogleich beim altbekannten restaurant zwei pad thai zum frühstück. Und obwohl der offizielle check-in unseres hotels erst auf drei uhr nachmittags festgelegt worden war, fuhren wir mal hin, was eine sehr gute entscheidung war, denn die rezeption hat uns trotzdem schon ohne jeglichen aufpreis in das zimmer gelassen.

Das hotel nasa vegas bei der station ramkhamhaeng ist echt eine unglaubliche unterkunft - ein riesiges, wirklich gewaltiges, hotel mit luxuriöser innenausstattung, einem fitnesstudio, saunen, portiers und unglaublich komfortablen zimmer mit jeglicher ausstattung - inklusive badewanne. Und das für nur 5€ pro person (kaum mehr, als in einem sehr low-budget hostel). So richtig verstehen wir das immer noch nicht, wahrscheinlich machen die besitzer ihr geld mit der blanken anzahl an gästen. Jedenfalls war das die perfekte unterkunft für meine letzte nacht und julias geburtstagsnacht.

Doch zuerst hatten wir einen langen mittagsschlaf, der wirklich dringend nötig war. Anschließend gingen wir in die terminal 21 mall bei sukhumvit (mit all den nach städten thematisierten stockwerken) und hatten ein tollen abendessenbuffet. Zum schluss ging es natürlich wieder auf die khao san für die geburtstagsfeier - ein leckerer cocktail bucket, einige bier buckets und bars später hatten wir einen schönen abend hinter uns und ein taxi brachte uns zum hotel zurück.


Der letzte tag der reise brach für mich an, den wir zuerst mit eigentlich nichts verbrachten (bis auf ausschlafen, etwas internet und frühstücken). Gegen nachmittag fuhren wir jedoch noch einmal in die stadt und ich zeigte julia die central plaza und fortune town malls. 

Mit mehr zeit als gedacht kämpften wir uns durch den berufsverkehr zurück zum hotel und schnell weiter zum flughafen.


Nachdem ich mein gepäck aufgegeben und julia verabschiedet hatte, fing nun endgültig meine heimreise an. 

Der erste flug nach colombo (hauptstadt sri lankas) war extrem entspannt, er dauerte nur drei stunden und trotzdem war der flieger überraschenderweise ein großraumflugzeug mit entsprechendem entertainment system und abendessen.

In colombo musste ich nur zwei stunden warten, obwohl sogar nur eine geplant war, aber der zweite flug nach frankfurt war verspätet. Letzterer dauerte zehn stunden, war echt schön und reibungslos, wieder mit filmen, viel essen und toller sicht auf den sonnenaufgang am morgen. 

In frankfurt angekommen war deutschland wieder ganz neu aber doch irgendwie altbekannt für mich, die sprache, währung, sauberkeit und vor allem das wetter - 12 grad mit nieselregen und das immer noch in tshirt, badehose und flip flops. Ich kann kaum sagen, welchen teil der welt ich in dem moment bevorzugt hätte. Deutschland ist sauber, organisiert, und vor allem altbekannt mit all dem, warauf man sich daheim freut, doch kalt, teuer und irgendwie langweiliger und spießiger. 

Beides hat eben seine vor- und nachteile. Doch klar ist: wenn man reist, spielt es keine rolle, wie lang man weg ist, wenn man zurück kommt fühlt es sich an, als wäre man erst gestern hier gestartet und das alles sei nur ein entlos langer traum gewesen. 


So wartete ich dort etwa eine stunde auf den fernbus, der mich zurück nach stuttgart brachte. Dieser kam mir, gerade nach 33 südostasiatischen bussen, extrem sauber, neu und organisiert vor, mit anschnallgurten (gibt es ja in keinem fahrzeug in südostasien), einem sicherheitsvideo (wie im flugzeug) und sogar gratis wlan!!! Und das bei gar nich teuren und typisch deutschen preisen. Und so fuhr ich (leider teilweise im stockenden verkehr) meiner heimat entgegen...

48. Vientiane 14.09. bis 17.09.2013

Die busfahrt nach laos war relativ lang und anstrengend, aber immerhin in einem schlafbus. Das besondere war, dass uns der bus nicht, wie geplant, nach luang prabang, sondern in die hauptstadt vientiane brachte. Stattdessen bekamen wir etwas geld zurück, mit dem wir ein weiteres busticket nach luang prabang hätten kaufen können. Doch da die fahrt, erst entlang des vietnamesischen küstenstreifens nach süden, dann nach osten über die annamitische kordilliere von zentrallaos in zum mekong, was sehr schön uns spektakulär war, relativ lange dauerte (22 stunden) und wir nur noch sehr wenig zeit übrig hatten, wollten wir es mal gemütlicher angehen und entschieden, drei nächte in vientiane zu bleiben...


Laos ist das ärmste und nach dem HDI am wenigsten entwickelte land meiner und unserer reise, knapp hinter kambodscha ebenfalls eines der "least developed countries" der welt, auch umgangssprachlich ein vierte-welt-land. Darüber hinaus ist das ebenfalls sozialistische land mit nur rund sechs millionen einwohnern auf einer fläche weit mehr als halb so groß wie deutschland mit nur 27 einwohnern pro quadratkilometer das mit abstand am dünnsten besiedelte land südostasiens. Dazu kommt, dass fast alle bewohner am ufer des mekong leben und fast das ganze land aus einer komplett wilden tropischen gebirgslandschaft besteht, was nationalparks fast unnötig macht. 

Es gibt im ganzen land nur sehr wenig befestigte straßen und die menschen wohnen meist in zu großen teilen selbst gebauten holzhütten am straßenrand (in der hauptstadt ist das etwas anders).


Nach einer tuktuk fahrt und etwas laufen fanden wir ein schönes und günstiges hostel in der innenstadt und checkten dort ein. Am abend besuchten wir noch den großen nightmarket am mekong, mit seinen kleidungs-, souvenir- und essensständen. 

Am nächsten tag schliefen wir lange auf und besichtigten, leider bei wechselhaftem wetter und teilweise starkem regen, die sehenswürdigkeiten der stadt. Darunter waren unzählige tempel, einer davon sehr beeindruckend mit rund 2000 buddha-statuen, regierungspaläste, denkmäler und das wahrzeichen von laos, eine goldene quadratische stupa aus dem dritten jahrhundert. Gegen ende des tages wurde das wetter deutlich besser und wir verbrachten den zweiten abend wieder am wunderschönen ufer des mekongs mit dem nightmarket, den bars und restaurants, mehreren öffentlichen fitnessgruppen und der uferpromenade. Der mekong ist die grenze zu thailand und so schaut man ständig auf das thailändische ufer, wenn man am fluss sitzt.

Als wir schon zum hostel zurückkehren wollten trafen wir noch zwei jungs aus dem bus von hanoi, die uns zum feiern einluden und so verbrachten wir einen relativ langen abend mit ihnen in einer rooftop-bar und einem club...


Vientiane ist eine durch die kolonialisierung französisch geprägte hauptstadt, die sich wie eine kleinstadt anfühlt. Wenn man dann liest, dass die metropolregion für laos erstaunliche 350.000 einwohner haben soll, kann man das kaum glauben. In nur gerade mal einer stunde kann man den großteil der kernstadt durchlaufen und hat dann so ziemlich alles wichtige gesehen. Die ministerien und firmenhauptsitze sind kleine häuser, die meist maximal zwei oder drei stockwerke haben und der verkehr und lärm ist in dieser stadt relativ erträglich und entspannt.

Beachtlich ist, dass es relativ viele gutverdienende einwohner neben natürlich auch vielen armen einwohnern gibt, da einige recht teure autos an nicht wenigen teuren häusern, die überall in der stadt gesprenkelt stehen, vorbei fahren.

Dies hört kurz hinter den grenzen der stadt wieder auf, wenn die unasphaltierten matsch- und staubpisten die hauptstraßen ablösen.


Am zweiten tag in vientiane mieteten wir uns ein schäbiges fahrrad und fuhren ein bischen den mekong flussaufwärts, also nach westen, entlang durch all die kleinen vorstädte der hauptstadt. 

Das wetter war zwar trocken, aber sehr heiß und anstrengend. Hier fanden wir uns wieder im richtig authentischen südostasien wieder, mit hupenden rollern, frei umherlaufenden hühnern und kühen und hunderten privaten minimärkten, die meist für westliche maßstäbe schrott verkauften.

Auf dem weg machten wir bei einem markt halt und fuhren über die anschließend unbefestigte straße bis zu einer holzbrücke, bis wir wieder umkehrten und in de kleine hauptstadt zurückfuhren. Es war zwar anstrengend und stressig, auch durch den verkehr, aber auch sehenswert und spaßig.

Am selben abend besuchten wir zum dritten mal das mekongufer.


Der letzte tag brach an und wir liefen noch etwas durch die stadt, zu einer elefantenstatue, post und supermarkt, um für die bevorstehende zugfahrt nach bangkok einzukaufen. Die restlichen stunden vor der abholung um drei uhr entspannten wir noch im hostel und verprassten das resliche im ausland wertlose geld. 

Anschließend wurden wir mit einem minibus zum einzigen bahnhof von laos, wenige hundert meter vor der grenze, gebracht, von dem wir mit einem zug über die friendship-bridge über den mekong nach thailand in die grenzstadt nong khai fuhren.

Von dort ging es mit dem nachtzug, um den kreis entgültig zu schließen, zurück nach bangkok...

Dienstag, 17. September 2013

47. Ha Noi und die Ha Long Bucht 12.09. bis 13.09.2013

Die fahrt nach ha noi war recht entspannt in einem weiteren schlafbus, in dem es sogar zumindest teilweise möglich war, zu schlafen.

Am nächsten morgen kamen wir etwas nach sonnenaufgang in der hauptstadt an und wurden mit einem taxi gratis zu einem günstigen hotel gebracht. Direkt als wir reinkamen buchten wir, da wir nur sehr wenig zeit in ha noi hatten, die nacht im hotel, eine tour zur ha long bucht, zu der wir schon eine halbe stunde später abgeholt wurden, sowie die busfahrt nach luang prabang am nächsten tag.

So stellten wir nur schnell unser gepäck in das zimmer und stiegen in einen kleinbus, um erneut vier stunden lang auf der straße nach osten zu verbringen. Leider regnete es sowohl in ha noi, als auch in der ha long bucht leicht. Dort angekommen stiegen wir auf ein größeres boot um und fuhren auf die bucht hinaus. Dabei gab es gleich ein überraschend abwechslungsreiches und aufwändiges mittagessen.


Die ha long bucht ist eine große bucht, bestehend aus drei kleineren buchten im nordosten vietnams, knapp südlich der grenze zu china. Sie wurde schon zweimal von der unesco zum weltnaturerbe ernannt, da sie auf einem unglaublich riesigen gebiet übersät ist mit knapp 2000 senkrecht aus dem wasser ragenden und üppig bewachsenen kalksteinfelsen. 

So fuhren wir durch die unbeschreiblich schönen felsformationen durch und kamen zu einem schwimmenden fischerdorf mitten in dieser spektakulären landschaft. Dort stiegen wir beide in ein kajak und paddelten ein bisschen umher, dabei landeten wir auch bei einem der strände der unbewohnten monolithen an. Leider wurden wir durch das paddeln und den regen klitschnass. Letzterer hörte jedoch kurz darauf auf, als wir eine riesige höhle besuchten, die üppig ausgestattet war mit stalaktiten, stalakmiten und sintherbecken, sowie schön beleuchtet wurde. 

Gegen fünf fuhren wir wieder ans festland und mussten uns erneut der vierstündigen busfahrt stellen. Auf dem weg wurde ich zeuge eines autoüberfalls an einer ampel, was sehr beängstigend war...


Am nächsten tag sahen wir uns nach dem frühstück ein bisschen die stadt an, ein paar tempel und kirchen, sowie den see im zentrum der altstadt. Die straßen sind so dermaßen stressig und überfüllt mit straßenverkäufern und rollern, lange hält man es in der innenstadt hanois nicht aus.

Am nachmittag besuchten wir noch eine vorstellung des berühmten wasserpuppentheaters, welches in dieser stadt weltweit einmalig ist.

Dieses ist ein großer teich als bühne, daneben ein kleines orchester und natürlich die ca. 50cm großen holzfiguren, die mit sich unterwasser befindenden stäben von hinten gespielt werden. Die show war ziemlich unterhaltsam, wenn auch mit wenig inhaltlichem wert.


Kurz darauf wurden wir zu unserem bus abgeholt, der uns - angeblich in 28 stunden - über nacht raus aus vietnam und nach luang prabang in laos bringen sollte...

46. Hue 11.09.2013

Obwohl es schon tag war, fuhren wir zum ersten mal mit einem schlafbus nach hue. Dieser hatte im prinzip betten statt sitze (bzw. sitze, die man in eine waagerechte position stellen kann, aber nicht annähernd aufrecht; die beine sind immer waagerecht), davon drei reihen auf zwei stöcken und dazwischen zwei gänge. Die fahrt dauerte nur etwa drei stunden und führte durch kleine dörfer, am meer vorbei und über die ausläufer der anamitischen kordilliere, die im westen neben dem dünnen küstenstreifen ganz vietnam von laos trennt. 

Das wetter war weiterhin schön, als wir ankamen und so liehen wir ins ein fahrrad und hatten damit knapp fünf stunden zeit, um die stadt zu erkunden.


Zuerst aßen wir zu mittag (für nur umgerechnet 0,30€) innerhalb der riesigen zitadelle. Diese besteht aus einem gewaltigen wassergraben, der sich im die gesamte altstadt zieht, dahinter eine solide stadtmauer mit einigen verteidigungsanlagen. Innerhalb der altstadt lag wiederum ein kleineres bollwerk, wieder mit wassergraben, mauer und verteidigungstürmen und darin die alten königspaläste. 

In den letzteren innersten bereich wollten wir nicht gehen, da uns der eintrittspreis zu teuer war, doch der rest der zitadellenstadt war trotzdem beeindruckend. 

Anschließend fuhren wir am "parfümfluss" entlang zu einem tempel mit einer schönen achteckigen und siebenstöckigen pagode (turm mit sieben stöcken und dächern, die immer kleiner werdend aufeinander gestapelt sind), sämtliches im alten chinesischen baustil.

Als letztes besuchten wir noch den himmelstempel, wieder mit noch höherer pagode und schön verzierten chinesischen dächern.


Als wir wieder bei dem startpunkt ankamen, kauften wir noch proviant für die 13 stündige nachtfahrt in die hauptstadt, die uns bevor stand. Der bus kam etwas verspätet, doch so konnten wir noch (unglaublicherweise) ein paar gläser freibier im restaurant genießen, bevor es dann weiter nach ha noi ging...

45. Hoi An 09.09. bis 11.09.2013

Wir mussten schon um 4:15 aufstehen, um den flug nach da nang nicht zu verpassen. Ein taxi brachte uns zum flughafen und wenig später waren wir in der luft auf einem nur einstündigen flug nach norden. Diesen mussten wir nehmen um wertvolle zeit zu sparen, drei tage busfahren, die wir am ende zum beispiel in laos gut brauchen konnten.

In da nang gelandet fuhren wir mit einem öffentlichen bus in die nachbarstadt hoi an, eine bekannte, touristische stadt durch ihre weltkulturerbe - altstadt. Da wir so früh gestartet sind, konnten wir schon vor 10 uhr in ein billiges hotel einchecken und uns etwas ausruhen. Als wir uns aufmachten, um etwas zu essen und die stadt zu erkunden, fing es leider an zu regnen und hörte mit kurzen ausnahmen nicht mehr auf, bis wir zwei nächte später abreisten...

Die altstadt von hoi an ist eine sehr schöne, ruhige hafensiedlung chinesischer und japanischer architektur mit vielen gelben häuschen und gassen, verteilt auf das festland und zwei inseln. Es gibt fast in jedem gebäude der stadt einen schneider, der maßgeschneiderte anzüge und kleider anfertigt, die stadt hat sich so stark auf diese branche spezialisiert, dass es fast keine anderen geschäfte gibt. Die schönste zeit hier ist der abend, weil nach sonnenuntergang tausende bunte chinesische laternen und kerzen auf dem wasser die stadt in ein gedämpftes licht hüllen und die restaurants und bars zum abendessen einladen. Das besondere sind hier wieder die vietnamesischen preise. Es kommt öfter vor, dass ein glas bier nur 3000 VND kostet, was umgerechnet 0,10 € sind und das in einem feinen restaurant...


Am zweiten tag schliefen wir zum ersten mal nach einer woche aus, sodass wir erst kurz vor ein uhr aufwachten. Eigentlich wollten wir an diesem tag an den strand gehen, doch da es immer noch stark regnete, verbrachten wir eine weile im hotel und nach gefühlter kurzer zeit war es schon fünf uhr. 

So gingen wir abends, als es zeitweise trocken war, nochmal in die stadt und verbrachten dort einen sehr schönen abend mit einer pizza und auf einem schwimmenden restaurant mit live musik inmitten der bunten laternen und kerzen auf dem wasser.


Am nächsten morgen, als das wetter zum ersten mal wieder schön war, mussten wir schon wieder mit dem schlafbus (obwohl vormittag) weiter nach hue...

Montag, 9. September 2013

44. Ho Chi Minh und das Mekong-Delta 06.09. bis 09.09.2013

Die busfahrt nach vietnam ging relativ schnell vorbei, an einer stelle mussten wir den mekong mit einer fähre überbrücken, da es noch keine brücke gab und an der grenze wurden die formalitäten fast schon zu eilig bearbeitet. In ho chi minh city (oder "saigon", wie die stadt vor der wiedervereinigung vietnam hieß) angekommen, wurden wir mit 2 rollern zu einem günstigen hotel gebracht wo wir bei sonnenuntergang eincheckten. 

Der kurzen verbleibenden zeit bewusst, nutzten wir den abend, um weitere abschnitte der reise durch vietnam bei einem reisebüro zu buchen: ein zweitägiger ausflug zum mekong-delta, ein flug nach da nang (um zeit zu sparen) und ein bus von hoi an bei da nang über hue nach hanoi. Am abend gingen wir noch zum nachtmarkt im zentrum und durch die touristen-partystraße, wo wir das bis jetzt günstigste bier (ab 0,20€) genossen haben.


Vietnam war für mich überraschend: deutlich entwickelter als kambodscha ist es vergleichbar mit dem entwicklungsstand von thailand. Nur ist der buddhismus hier nicht so sehr verbreitet (die mehrheit der bewohner ist konfessionslos), sowohl religion, als auch sprache, architektur und bräuche ist extrem chinesisch geprägt (bzw china und vietnam gehen aus der selben kultur hervor). 

Außerdem ist das land sehr dicht besiedelt (90 mio. einwohner und dichter als deutschland), gerade die region um ho chi minh und das mekong delta (20 mio. einwohner). Egal wo man in dieser region ist, selbst wenn man hunderte kilometer fährt, man fühlt sich immer wie in einer stadt.

Das land ist zwar kommunistisch, aber sehr liberal und westlich (sozialistische marktwirtschaft), vor allem im süden, der durch den krieg amerikanisch geprägt ist. Die menschen sind meist freundlich und weniger aufdringlich, tuktuks gibt es überraschenderweise gar nicht.


Am nächsten tag wurden wir von einem kleinbus für den ausflug zum mekong delta abgeholt. Leider war der gesamte ausflug, vor allem der erste tag, ziemlich touristisch. Die fahrt dahin war zwar relativ lang, aber durch den führer unterhaltsam. Wir besuchten einen buddhistischen tempel in chinesischem baustil und kamen anschließend auf ein boot. Dieses brachte uns zu einigen inseln zwischen den vielen armen des mekong. Auf der ersten probierten wir früchte, hörten traditionelle musik und fuhren mit ruderbooten auf winzigen kanälen durch den dichten, aber niedrigen palmenwald zu einer honigfarm. Auf der zweiten insel gab es mittagessen und eine krokodilfarm und auf der dritten eine kokosnusssüßigkeitenproduktionsstätte. Außerdem fuhren wir dort mit pferdekarren durch die ländliche gegend.

Als wir zurück auf das festland kamen, trennten wir uns von den besuchern, die nur einen tag gebucht hatten und fuhren mit dem kleinbus ziemlich lange weiter in das deltagebiet hinein. 

Als es schon dunkel war, stiegen wir wieder auf ein boot um, das uns eine weile einen kleinen flussarm zu unserem homestay entlang schipperte. 

Dieses war traditionell hölzern eingerichtet und idyllisch-ländlich gelegen. Die gruppe war relativ klein geworden, da einige im hotel übernachten wollten, was die atmosphäre schön gestaltete. 

Wir bakamen von den einheimischen ein grandiosen mehrgängiges abedessen mit lokalen spezialitäten und verbrachten anschließend einen schönen abend direkt am fluss.


Am nächsten morgen ging es nach einem netten frühstück schon bei sonnenaufgang mit dem boot weiter, den fluss zurück zu einem größeren arm des mekong. Dort gab es einen brühmten, riesigen schwimmenden markt, das heißt hunderte boote, die als primärverkäufer ihre selbst geernteten lebensmittel verkauften und dazwischen kleinere boote, die entweder die verkäufer mit verpflegung versorgten oder waren einkauften. Jedes boot war auf ein produkt spezialisiert, welches auf einen großen bambusstab am heck des bootes aufgehängt worden war, um die kunden über ihre waren zu informieren.

Anschließend besuchten wir ein landhaus, in dessen garten einige einheimische früchte wuchsen und welches früchte und spektakuläre fleischprodukte, wie frösche, ratten und kleinvögel verköstigte.

Am schluss fuhren wir noch eine weile den flussarm hinauf zu einer größeren stadt, in der wir zu mittag aßen und anschließend in den bus zurück nach ho chi minh einstiegen, was leider knapp 5 stunden dauerte.


Am abend blieben wir nochmal ein wenig in der "bierstraße" und übernachteten im reisebüroeigenen hotel, bevor wir am nächsten morgen sehr früh aufstehen mussten, um den flug nach da nang zu nehmen... 

43. Phnom Penh 04.09. bis 06.09.2013

Die busfahrt in die hauptstadt war zwar mit knapp 7 stunden auf nicht mal 300 km lang, aber relativ entspannt. Dabei hatten wir einen sehr guten einblick in das land und seine bevölkerung.

Kambodscha ist ein sehr armes land, es wird von den vereinten nationen auch als eines der "least developed countries" gezählt, die manchmal sogar als 4. welt bezeichnet werden. So beträgt das monatliche durchschnittseinkommen gerade einmal 30 US$...

Fast alle häuser entlang der straße nach phnom penh waren weitgehend selbstgebaute holzhütten mit einem kleinen wohnraum auf stelzen stehend und mit wellblech als dach. Dazwischen liefen die kühe, hühner und kinder herum, die familien sind fast ausschließlich in der landwirtschaft (auf den reisfeldern) tätig. Die landschaft war sehr flach und überschwemmt von der regenzeit; reisfelder, seen und flüsse soweit das auge reicht mit verwilderten bäumen und buschwerk dazwischen.

Wir kamen gegen sonnenuntergang in phnom penh an und fuhren mit einem tuktuk zu einem netten hostel. Dieses ist in einer relativ touristischen straße (wohl die einzige der stadt) gelegen, hatte eine schöne bar mit billardtisch und einigen zimmern. 

Am selben abend beantragten wir ein vietnamesisches visum bei einem reisebüro mit abholung für den nächsten abend.


Als wir am nächsten tag spät aufwachten schauten wir uns noch einen riesigen markt an, mit all den gefälschten und billigen sachen, als es dann sehr stark anfing zu regnen. Ein paar stunden später hörte es wieder auf und so spazierten wir noch zu ein paar schönen tempeln und sahen uns den königspalast von außen an (das ticket für die besichtigung war ziemlich teuer). Die moderne khmer architektur ist ebenfalls sehr beeindruckend, wiederholt sich aber natürlich auch bei fast jedem öffentlichen gebäude stark.

Am abend buchten wir noch ein ticket in die südvietnamesische stadt ho chi minh (oder saigon), holten unser visum ab und verbrachten einige stunden in der hostelbar. 

Phnom penh ist natürlich etwas internationaler und reicher als der rest kambodschas, doch nach einer weile ist echt anstrengend mit all den tuktuk anfragen und bettlern (oft kleine kinder, die zb armbänder verkaufen) klarzukommen. 


Am nächsten morgen wurden wir mit einem tuktuk abgeholt und zu unserem bus gefahren, der uns dann nach vietnam brachte...

42. Siem Reap und Angkor 01.09. bis 04.09.2013

Die fahrt mit dem zug zur grenzstadt aranjaprathet war ziemlich langwierig. Wir tuckerten über sieben stunden lang durch die reisfelder und thailändischen dörfer bis zur nur etwas mehr als 200km weit entfernten grenze zu kambodscha. Dort gab es dann zum ersten mal etwas zu essen und es ging mit dem tuktuk weiter zur grenzstation. Dort wurden wir aus thailand ausgestempelt, haben das visa on arrival für kamboscha beantragt und wurden anschließend in kambodscha eingestempelt. All das dauerte eine weile, da man überall schlange stehen musste.

Von der grenzstadt poipet ging es mit einem bus wieder langsam weiter nach siem reap, wo wir dann im dunkeln ankamen und mit einem tuktuk zu einem relativ billigen guesthouse gefahren wurden, für das wir uns sofort entschieden. Es hatte zwar klimaanlage, ein richtig schönes bett und privates bad, war aber einigermaßen bezahlbar, da in kambodscha alles deutlich billiger ist, als in thailand zum beispiel.


Kambodscha ist einiges ärmer und unterentwickelter als thailand, eher maximal vergleibar mit den weniger entwickelten inseln indonesiens (wie flores oder sumbawa). Siem reap ist jedoch das eine riesige touristische zentrum des landes, natürlich hauptsächlich wegen den gewaltigen weltkulturerbe tempelanlagen angkors, sodass es vielleicht mehr touristen hier gibt, als einheimische, sowie eine riesige tourismusinfrastruktur (und natürlich unzählbar viele verkäufer, tuktuk fahrer und bettler, die einen durchgehend mit ihren fragen bombadieren).

Hier verbrachten jeden der drei abende in der innenstadt, die voll von bars, clubs, restaurants und nachtmärkten ist. Am zweiten tag sahen wir uns einige sehenswerte plätze, wie tempel der stadt an und buchten ein tuktuk für den nächsten tag für angkor.


Es ging sehr früh morgens um 5 uhr los zum ersten tempel angkor wat, um dort den sonnenaufgang zu sehen. Dieser tempel ist der in angkor bekannteste, im zentrum liegende und größte tempel der welt. Leider war er auch, vor allem bei sonnenaufgang, sehr überfüllt mit touristen. Angkor wat ist ein ursprünglich hinduistischer tempel der khmer aus dem 12. jahrhundert und ist, wie alle fast tempel angkors konzentrisch, quadratisch und vierfach achsen- und punktsymmetrisch angelegt mit einigen quadratischen mauern und gängen um vier hohe tempeltürme und ein höchster tempelturm in der mitte.

Der zweite tempel war der bayon im benachbarten angkor thom bereich, die stadt die auf angkor wat (im 12. jhdt. die größte der welt) folgte. Dieser ist ein ursprünglich buddhistischer tempel mit ähnlicher geometrie. Er hat jedoch fast 50 mehrere meter hohe türme mit jeweils vier in alle himmelsrichtungen schauenden gesichtern eines buddhas darauf, was sehr hübsch und beeindruckend war. 

Danach folgten einige weitere kleinere tempel, mal mehr, mal weniger zerfallen, alle aus sandstein und ursprünglich hinduistisch (das khmer reich hatte eine buddhistische phase danach und anschließend wieder eine hinduistische, wobei immer trotzdem alle tempel genutzt wurden).

Der dritte große tempel war ein sehr bekannter, unter anderem, weil er auch für den tomb raider film als drehort genutzt wurde. Der grund dafür war, dass dieser tempel als einziger absichtlich nicht oder kaum restauriert worden war. So ist er sehr romantisch-zerfallen, mit moos bewachsen und vor allem gibt es einige riesige bäume, die durch den stein gewachsen sind. Wie die natur sich diesen kulturellen ort zurückerobert, ist sehr beeindruckend.

Auf diesen tempel folgten weitere kleinere und ältere, bis uns der tuktuk fahrer gegen 2 uhr nachmittags wieder nach siem reap brachte. Nach diesem tag in angkor waren wir extrem erschöpft, durch die anzahl der tempel, die gelaufenen kilometer und vor allem durch die hitze. So entspannten wir uns nach dem duschen im hostel, bis wir abends erneut in die stadt gingen.

Nach den drei nächten in siem reap ging es am vierten tag morgens mit dem bus weiter richtung phnom penh, der hauptstadt...

Donnerstag, 29. August 2013

41. Bangkok Episode Vier 25.08. bis 31.08.2013

Nach dem extrem entspannten flug von sydney nach bangkok kam ich um halb eins morgens am flughafen an und nahm ein taxi zu meinem gebuchten hotel (beides, was ich mir angesichts der letzten anstrengenden wochen und der extrem billigen preise wieder leisten wollte).

Zwar musste ich eine halbe nacht dazu buchen, aber das hotel war echt die absoltue entspannung. Es befand sich in der nähe des flughafens und war relativ ruhig gelegen. Ich hatte ein riesiges zimmer mit zwei doppelbetten, ein eigenes bad, fernseher, minibar und balkon. Außerdem gab es einen tollen pool, in dem ich sehr oft schwimmen ging. So ging ich ab und zu in der straße was essen und abends auf den markt, ansonsten verbrachte ich viel zeit im hotel.

Nach drei nächten fuhr ich mit dem taxi zurück zum flughafen und nahm den airport link train in die innenstadt von bangkok, wo ich anschließend die metro zum rex, meinem altbekannten couchsurfing host nahm. 

Die zeit wieder in seinem apartment (vgl. fünfte woche der reise) war noch einiges entspannter. Rex selbst war selten daheim, jeden tag musste er arbeiten und abends hat er auch öfter etwas eigenes gemacht. So hatte ich für drei nächte eine wohnung meist für mich alleine, mit laptop und fernseher, sowie pool und fitnessraum auf dem dach. Außerdem ging ich am ersten tag zum friseur, am zweiten in die stadt zum mbk einkaufszentrum, um geschenke zu kaufen und am dritten ins kino.

Am vierten tag kamen dann zwei neue couchsurfer aus deutschland und ich machte mich nachmittags mit dem airport link train auf den weg zum flughafen, um julia, meine cousine, abzuholen, mit der ich die nächsten drei wochen verbringen werde.


Am flughafen musste ich noch etwas warten, bis ich sie dann schließlich dort traf. So fuhren wir erneut mit dem airport link zurück in die innenstadt und mit dem tuktuk weiter zur khao san road, dem touristischen zentrum bangkoks, wo wir in ein billiges hostel eincheckten.

Hier hatten wir ursprünglich vor, nur eine nacht zu bleiben und am nächsten tag schon um fünf uhr morgens mit dem zug nach kambodscha zu fahren.

Doch da wir in der ersten nacht einige engländer trafen und mit ihnen feiern gingen, wurde die nacht sehr lange und schön. Doch wir entschieden, eine weitere nacht zu bleiben. 

So besuchten wir am zweiten tag einige tempel und andere sehenswürdigkeiten im alten zentrum bangkoks. 

Am nächsten morgen machten wir uns dann sehr früh mit dem taxi auf zum altbekannten hua lamphong bahnhof, wo dann der zug nach kambodscha losfuhr...

Montag, 26. August 2013

40. Flug von Neuseeland nach Bangkok 23.08. bis 25.08.2013

So wartete ich von 9 Uhr morgens an den ganzen Tag und die ganze Nacht (die Nacht verbrachte ich in einem Raum, der für diese Zwecke eingerichtet worden war) am Flughafen auf meinen Flug nach Sydney am nächsten Morgen. Dabei nutzte ich viel das Internet und stöberte etwas in den Läden. Die Nacht machte ich durch, um den Flug nicht zu verpassen.

Doch früh morgens entdeckte ich auf der Anzeigetafel, dass der Flug verspätet sein wird. Der Grund dafür sei heftiger Nebel. So werde sich der Start um ungefähr 3 Stunden verschieben. Das war zwar ärgerlich, aber dass Wichtigste war, dass ich den zweiten Anschlussflug nach Singapur immer noch kriegen würde.
Doch als alle Passagiere schon am Gate warteten, verzögerte sich der Abflug um weitere zwei Stunden auf fünf Stunden Verspätung. So langsam wurde mir klar, dass ich den Anschlussflug und den dritten Flug damit ebenfalls verpassen würde. Ich redete mir immer wieder ein, falls dies passieren würde, müsste doch die Fluggesellschaft haften. 
So flogen wir endlich los, dass Wetter war nun gut und ich sah nochmal ganz zentral Südneuseeland von oben, auf einen Blick die Ostküste, das Canterbury Tiefland, die Alpen und die Westküste.
Im Sydney dann schließlich angekommen, rannte ich zum Check In Schalter, da dieser genau in diesen Minuten schließen würde.
Natürlich war dieser zu und somit hatte ich beide Flüge nach Bangkok verpasst und der Albtraum begann.
Ich schilderte der Airline Virgin Australia, die für das Desaster weitgehend verantwortlich war meine Geschichte und die sagten nir, ich solle auf die Lösung des Problems warten. So wartete ich Stunden, um zu hören, dass die Airline in keinster Weise haften würde und ich nun auf allen Problemen und vor Allem Kosten hängen bleiben würde.
Das konnte ich nicht glauben und so suchte ich das Büro im Verwaltungsflügel des Flughafens und bekam dort die selbe beschissene Antwort.
Da war ich nun in Sydney und musste einen neuen Flug nach Bangkok buchen, komplett von meine, Geld. So buchte ich den günstigsten Flug, der noch am selben Abend gehen würde mit Emirates, was mich aber 400€ kostete... (hätte ich in Sydney ein paar Tage gewartet, wäre der Flug billiger geworden, aber die Kosten für Unterkunft und Verpflegung hätten diese Ersparnis in einen Verlust umgekehrt).
Und so kostete mich ein Nebel in Christchurch 400€, die ich genauso gut auch hätte verbrennen können, denn ich hatte ja schon einen Flug für 270€, was ja noch dazu kam.
Immerhin war der Flug nach Bangkok mit Emirates mit Abstand der Beste, den ich je hatte. Das Flugzeug und der Service war unglaublich luxuriös, es gab ein erstklassiges Unterhaltungsmedienprogramm (ich schaute mir "der Hobbit" auf deutsch und diverse Serien an). Man bekam so viele und welche Getränke man trinken konnte, selbst alkoholische! Und das Essen war ausgezeichnet mit mehreren Gängen und echtem Geschirr. Das einzige, was mich also die 400€ gebracht haben, war ein deutlich besserer Flug und kein Umsteigen und warten in Singapur (obwohl später gestartet, kam ich nun fast einen ganzen Tag früher an).

So landete ich um ein Uhr nachts in Bangkok, aß dort etwas, organisierte mich und fuhr schließlich mit einem Taxi natürlich Spottbillig zu meinem Hotel, welches ich mir nach unglaublichen 13 Nächten ohne Bett und Dusche (bis auf eine öffentliche in Te Anau) gönnen wollte (abgesehen davon kostete hier eine Nacht allein in einem Doppelzimmer immer noch halb so viel, wie eine Nacht in einem 8-Betten-Dorm in Australien/Neuseeland).

Dieser Abschnitt war eine sehr schmerzliche Erfahrung, mit dem höchsten Lehrgeld, dass ich jemals zahlen musste für einen absolut unfairen Grund...






Mittwoch, 21. August 2013

39. Roadtrip Neuseeland Teil 3: Gore nach Christchurch 18.08. bis23.08.2013

Von gore ging der highway nach norden (alle straßen auf der südinsel sind auf beiden seiten einspurig, nie getrennt und mit speedlimit 100 km/h, werden aber highways genannt) weiter durch die landwirtschaftlich geprägt landschaft (meist weiden mit schafen oder kühen). Die landschaft wurde immer hügeliger und baumloser, aber immer noch mit saftgrünen wiesen. Nach einer weile kam ich zu einer kreuzung, bog ab nach nordwesten und fand mich immer mehr in einer semiariden, gelblichen und hügeligen steppenlandschaft wieder - das high country central otagos, eine der sechs steppen der welt und drehort für rohan in herr der ringe.
Um einen extremen einblick in diese wunderbare landschaft zu bekommen (für mich ist die hügelige steppe meine lieblingsvegetation und -landschaft), wagte ich ein kleines abenteuer und bog bei millers flat (heißt auch so, wie beim trail, timo) nach nordosten ab richtung lake onslow.
Ich las über den lake onslow schon früher im internet. Es hieß er liege irgendwo im hochland central otagos mitten in der perfekten komplett baum- und buschlosen steppe zwischen hügeln. Dorthin führt aber nur ein offroad-track, der nur zugelassen für 4wd fahrzeuge bei trockenem wetter ist. Zwar war es relativ trocken, doch von einem offroad fahrzeug ist meines meilenweit entfernt. Doch zu diesem see musste ich kommen, das war mein kleiner traum.
Sehr schnell endete also die befestigte straße und ein schotterweg begann sich zwischen den noch grünen hügeln auf die hochebene zu schlängeln. An einigen matschigen punkten verlor ich den halt oder blieb fast stecken, doch ich kam immer weiter bis zu der kreuzung, an der endgültig die lake onslow road begann.
Diese führte dann mit einer schmalen schotterstraße weiter nach norden durch die gelb werdende steppe, hier und da gab es tiefe fahrrinnen oder schlaglöcher, doch im großen und ganzen war auch diese strecke mit konzentration machbar. Am höchsten punkt musste ich eine kleine pause machen.
Dort hatte ich dann endlich meine atemberaubende aussicht über gelbe, komplett nur mit gras bewachsenen hügeln bis zum horizont und ein wind der extrem stark über die ebene fegte. Nach westen hin sah man das selbe, nur das am horizont die schneebedeckten berge der alpen aufragten. Selbst in zehn jahren werde ich wahrscheinlich diese aussicht als die schönste meines lebens werten, hauptsächlich, weil ich eben die leere, weite, unendlichkeit und freheit der steppe liebe. 
Von dem hügel ging es hinab in ein kleines tal und dort lag der see vor mir, größer als ich dachte und genau wie beschrieben eingekeilt von gelben hügeln zu allen seiten. An seinem ufer standen am ende der straße genau 13 kleine hütten, alle nur so groß wie gartenlauben und für das wochenende gebaut, deshalb allesamt zu dieser zeit unbewohnt, als einzige zeichen der zivilisation (einige angler schätzen den see sehr als angelspot).
Der kalte wind fegte stark über das wasser, an dem ich dann am mittag ankam.
Ich verbarchte den ganzen nachmittag in der nähe dieser hüttensiedlung, kochte mein essen, las das buch relativity von albert einstein weiter und wanderte über die hügellandschaft und am see entlang. Die ganze zeit war ich bis auf ein paar wenige vögel und pferde am horizont das einzige tierische lebewesen in dieser absolut freien und friedlichen gegend. Das macht einen sehr entspannt, friedvoll und lehrt den kopf, extrem erholsam also.
Als die sonne unterging hörte plötzlich auch der wind auf und ich schlief wieder in meinem auto. Zwar war es sehr kalt und ich hatte am ende starke rückenschmerzen (so wie in jeder nacht bis jetzt und die noch kommt), aber trotzdem war sie ganz gut.

Bei morgendämmerung wachte ich auf und kurz darauf sah ich die sonne über dem see aufgehen, die all die kälte vertrieb. So verließ ich wieder den wunderschönsten und friedlichsten ort. Die straße war durch den frost der nacht härter und trockener und so leichter zu befahren, als am tag zuvor. Die strecke zurück zum highway schaffte ich relativ schnell und am ende muss ich sagen, dass sie bei trockenem wetter definitiv mit 2wd machbar ist und das internet, wie immer eigentlich, übertrieben pessimistisch war.
Wieder bei millers flat angekommen fuhr ich durch das weite tal weiter richtung nordwesten den höher werdenden bergen entgegen. Die landschaft ist hier immer noch eine steppe, aber mit einzelnen felsen gesprenkelt. Dies erinnerte mich noch viel mehr an rohan in herr der ringe, vor allem als gimli, aragorn und legolas den nasgul hinterher jagen, um die hobbits zu retten. Leider existieren davon keine fotos mehr, da der kameraakku seit diesem morgen leer war.
In der größeren stadt (für deutschland ein kleines dorf) alexandra angekommen, fand ich eine bücherei, im der ich meinen akku endlich aufladen und das internet nutzen konnte. 
Die straße fürte von dort weiter nach westen an zwei wasserkraftwerken und dessen stauseen vorbei zur stadt cromwell am südende des lake dunstan. 
Dort füllte ich all meine wasserflaschen, den benzintank und meine lebensmittelvorräte auf und machte einen kleinen abstecher die straße weiter nach westen, wieder richtung queenstown. Hier gelangte ich nämlich in ein tal, fast schon eine schlucht mit dem kawaru river, der sich durch die felsen schlängelte. An dieser stelle wurde nämlich die szene gedreht, als die gefährten mit den booten den fluss entlang fahren und die grenze zu gondor mit den beiden riesigen statuen passieren.
Als ich das gesehen hatte, kehrte ich wieder um nach cromwell und anschließend das ostufer des lake dunstans entlang nach norden. Nach einer kleinen ebene wird die landschaft wie im westen auch im norden extrem bergig und man kommt auf eine passstraße. Zu seiner rechten erstrecken sich hier die steppenberge central otagos und links sieht man die alpen am horizont. 
Zwischen zwei bergketten fand ich an einem fluss einen rastplatz, als die sonne schon unterging. So verbrachte ich dort wieder eine kalte, aber ruhige nacht.

Gleich bei sonnenaufgang fuhr ich los um, wie jeden morgen, von der abwärme des motors durch die heizung zu profitieren. So führte mich die straße über den lindis pass durch eine bizarre und schöne berggegend mit kahlen, steppenartigen gipfeln und tälern. Auf dem pass machte ich halt um zu frühstücken. Dieser war der schönste aller pässe in neuseeland.
Am vormittag gelangte ich dann in das mackenzie country, das kaum abgefahrener sein könnte: diese hochebene ist eine spiegelglatte fläche, vielleicht 150 km lang und 80 km breit und komplett aus brachland und steppe bestehend. Sie erinnert stark an das outback australiens. Das besondere ist, dass sie komplett 360 grad, also von allen seiten mit schneebedeckten bergketten eingerahmt ist, zu welchem horizont man auch schaut (eine sehr merkwürdige berganordnung, erinnert an die skizze von mordor auf der karte von herr der ringe). Dieser blick ist so atemberaubend schön und bizarr, wahrscheinlich fast einzigartig auf der welt. So ist man eigentlich gezwungen alle 10 km an den rand der straße zu fahren, um fotos zu machen und den blick zu genießen - das hat mich echt fertig gemacht (manchmal habe ich mir gewünscht, die landschaft wäre weniger atemberaubend)...
So fuhr ich durch dieses flache brachland und kam bei der stadt twitzel zu der ebene, die für herr der ringe als die pelennor fields genutzt wurde: hier stand also minas tirith und auf dieser weiten fläche fand die wohl epischste und größte schlacht der filmgeschichte stadt (schlacht um minas tirith, kurz vor ende des dritten teils). Natürlich wurde die schöne stadt reingeschnitten, weshalb diese ebene in realität eher langweilig und genau wie alles andere im meckenzie country aussieht. 
Die landschaft wurde immer kahler und ich kam zu dem großen lake pukaki, der im norden am fuße des höchsten mt cook liegt und von dessen gletschern gespeist wird. Das wasser ist durch die sedimente türkis- bis hellblau, was sehr beeindruckend aussieht. Hier machte ich eine mittagspause mit warmem essen und musste mich einer busladung asiaten stellen, die auch von mir etliche fotos machen mussten.
Nach diesem see kam eine noch wildere steppenlandschaft, sie erinnerte sogar schon an das, was man an bildern aus afghanistan gesehen hatte bei der militärischen ausbildung. Und so gelangte ich zu dem zweiten, bekannteren und touristischeren see lake tekapo. Die sicht war hier absolut postkartenreif, da die östliche begrenzung des sees eine schneebedeckte bergkette war, die sich im wieder hellblauen, spiegelglatten wasser spiegelte.
An diesem ufer und vor dieser aussicht verbrachte ich eine ganze weile und las wieder einige kapitel aus albert einsteins buch "relativity" über die spezielle relativitätstheorie und dachte außerdem viel über seine gedankenexperimente und schlussfolgerungen nach.
Gegen nachmittag musste ich leider das mackenzie becken (oder "little tibet", wie ich es am ende nannte) wieder verlassen, was mir schwer fiel. Ein weiterer pass führte mich aus diesem becken heraus in die tiefebene von canterburry, als sich die landschaft wieder innerhalb von minuten änderte.
Hier fuhr ich eine weile nach osten durch die grüne, flache, landwirtschaftlich- und zivilisationsgeprägte landschaft und war sozusagen wieder in deutschland. 
Als die straße auf die ostküste traf, kam ich in der relativ großen, sehr industriegeprägten stadt timaru an, stellte mich in eines der industriegebiete und verbrachte dort die nacht am straßenrand (was eine sehr schlechte platzwahl war, weil es dort die ganze nacht hindurch lastwagen-, auto-, zug- und sogar maschinenlärm gab.

Deshalb startete ich schon um vier uhr morgens von dort, tankte und fuhr durch die nacht den highway one richtung christchurch. Nach ungefähr der hälfte der 150 km strecke bei allenton ging dann die sonne auf und bot mir eine wunderbare aussicht über die schwemmebene von canterbury mit den ganzen, rot glühenden gipfeln der alpen im hintergrund.
Kurz vor christchurch bog ich jedoch nach rechts ab, um noch eine letzte attraktion neuseelands zu besuchen: die banks-halbinsel südlich der großen stadt. Diese ist eine seltsame aus dem wasser ragende bergformation, bestehend aus zwei schichtvulkanen. Auf satellitenbildern sieht sie aus, wie zwei zahnräder und in dessen mitten ist ein kleiner fjord als krater. So ragt dieses kleine gebirge mitten aus der absolut flachen küstenlinie canterburys auf.
Die straße führte erst nach taitapu am fuß der berge und von dort erst am rand entlang und schließlich in das weite tal zwischen den beiden vulkanen. Diese berge kann man sich vorstellen, wie der schwarzwald oder ein anderes mittelgebirge: dörfer, grüne wiesen mit schafen oder kühen und flecken an nadelwald. Nur reichen diese berge in das meer, sodass sich am rand etliche buchten, fast schon fjorde bildeten. 
Von diesem tal führte ein pass auf den kraterrand des östlichen vulkans und eine weile auf dem grat entlang. Von hier hatte man eine gute sicht in den krater mit dem fjord und der stadt akaroa.
Langsam wurde die wolkendecke auf dieser höhe, also für mich der nebel immer dichter, bis ich nur noch zehn meter weit sehen konnte - es fühlte sich fast an wie ein whiteout. Am anderen ende des kraterrandes angekommen fuhr ich hinab zum osthang des vulkans und dessen küste, nach le bons bay.
Hier gelangte ich zu der einen, schönen bucht, zu der ich wollte. Hier gab es einen schönen, einsamen strand zwischen den felsen der bucht mit sicht auf den südpazifik. Das besondere: diese bucht ist genau der punkt des "festlandes" weltweit, der am weitesten von südwestdeutschland entfernt ist (der genaue punkt liegt etwas weiter auf dem meer). Es ist also für mich ohne boot nicht möglich, sich jemals weiter von zuhause zu entfernen, als an diesem einen strand, selbst wenn ich in die antarktis gehe (es sei denn ich fliege ins weltall) und ich werde höchstwahrscheinlich nie wieder weiter von zuhause weg sein, als an diesem ort. Mit anderen worten: diese bucht ist offiziell der "arsch der welt" oder das "ende der welt"! Gleichzeitig markiert er das ende meiner hauptreise, die relativ exakt von chiang mai aus im nordwesten thailands immer weiter richtung südosten führte - über malaysia, singapur, indonesien, australien und schließlich neuseeland, bis es nun hier nicht mehr weiter geht.
An diesem strand blieb ich eine weile - es war auch erst mittag - und kochte ein warmes essen. Als ich mich dann aufmachte und von dieser bucht entfernte, fing für mich im prinzip die heimreise an, da ich nun dem zuhause immer näher kam.
Die straße führte wieder hoch auf den kraterrand und nach einer weile an der nordseite des vulkans hinunter zu einer weiteren bucht. Von dieser bucht führte ein sehr unbefestigter schotterweg über eine weinen weiteren pass einer bergkette, was ein echtes abenteuer wurde, da diese "straße" so breit war, wie mein auto, welches eben kein offroad auto ist. So kam ich in ein weiteres tal zu einer weiteren bucht und schon wieder musste ich über eine bergkette, dieser pass war aber befestigt. Ich hätte nie erwartet, dass es so kompliziert ist von der banks halbinsel den nordweg nach christchurch zu nehmen. Imsgesamt war dies der dritte pass - und jedesmal ging es rund 1000 meter hoch und dann wieder auf meeresniveau. Wenigstens war die aussicht spektakulär. Nach dem letzten pass kam ich wieder in eine bucht und von nun an führte die straße am meer entlang und nicht mehr über die berge. Während ich noch drei weitere buchten passierte, wurde es immer besiedelter und man kam in stadtteile (die halbinsel gehört schon zu christchurch), in denen sich die reichen der stadt niedergelassen haben, mit jachthäfen und schönen stränden. Diese gesamten buchten nach dem kraterrand sind übrigens teile der großen bucht, die den krater des zweiten vulkans darstellt. Über dessen rand führte ein weiterer pass und von diesem konnte ich dann endlich ins flachland und über die gesamte stadt christchurch mit einer unglaublichen aussicht blicken. 
In dem gewusel der stadt angekommen kaufte ich erstmal ein, stöberte in einer mall und fuhr richtung flughafen zu meinem altbekannten schlafplatz, an dem ich auch die erste nacht verbracht habe. Von dort aus machte ich einen abstecher zum terminal, um das gratis internet auszunutzen. 

Nach einer relativ warmen nacht hatte ich noch einen ganzen tag zeit für christchurch. So fuhr ich in die innenstadt und schlenderte durch die durch das erdbeben in trümmern liegende stadt: die meisten straßen sind durch die hunderten baustellen gesperrt, die hälfte der stadt ist schon abgerissen und überall gibt es freiflächen.
Ich ging zur kathedrale, dem namensgebenden wahrzeichen der stadt, von der nur noch ein paar grundmauern stehen und die zum abriss vorbereitet wurde. In der einkaufsstraße standen lustigerweise etliche container, die als vorrübergehende läden genutzt wurden, als cafes, kleidungs- und souvenierläden und sogar banken.
Das besondere an einer zerstörten stadt ist, dass ihre bewohner ihre emotionen und den wunsch nach einer schöneren stadt in kunst ausdrücken. Und so ist christchurch nun eine absolute künstlerstadt geworden. All die halb zerstörten gebäude sind mit grafitti und anderer street art versehen worden, die bauzäune sind bunt gestaltet und kunstwerke wurden errichtet.
Ich besuchte außerdem den schönen botanischen garten im zentrum und verbrachte den ganzen nachmittag im kostenlosen canterbury museum. Dieses museum war riesig und zeigte echt alles - angefangen von der geschichte neuseelands, über die geschichte christchurchs bis zu kunstausstellungen, die das erdbeben betrafen, oder auch fernöstliche kunst, dann über die antarktis und expeditionen, bis zu den vögeln neuseelands und von der geologie der erde über dinosaurier bis hin zur ökologie...
Als das museum geschlossen wurde fuhr ich zu einer car wash station um das auto zu waschen, tankte ein letztes mal voll und verbrachte meine letzte nacht im auto zum dritten mal am straßenrand in der nähe des flughafens.

Am letzten morgen kaufte ich noch etwas essen für den flughafen, saugte das auto aus und entsorgte den ganzen müll aus dem wagen. Diesen gab ich dann am 23.08. um 10:00 Uhr vormittags bei der jucy vermietung ab, er wurde ohne probleme angenommen. Mit einem jucy shuttle wurde ich dann anschließend zum flughafen gefahren, wo ich nun 20 Stunden auf meinen ersten Flug nach Sydney warten musste...

Der letzte abschnitt verlief ebenfalls reibungslos und angesichts der wunderschönen landschaften des steppenartigen und hügeligen high countries östlich der alpen und des wunderbaren wetters war dieser abschnitt meiner meinung nach der schönste!!

Der gesamte roadtrip ist wunderbar verlaufen, es gab keine großen probleme. Darüber hinaus hat er mir die gesamte südinsel neuseelands zu sehen gegeben, eine landschaft, die weltweit ihresgleichen sucht. 
Die reise an das ende der welt hat sich definitiv gelohnt und nun bin ich am ende meiner hauptreise, am südöstlichsten punkt meiner südostwelt-durchquerung angelangt! 
Und außerdem heißt es wieder:

TEIL 2/3 (Australien/Ozeanien) HERVORRAGEND  ABGESCHLOSSEN!!!
Es folgt: Teil 3/3 Nordsüdostasien (Thailand Teil 2, Kambodscha, Vietnam und Laos)