Montag, 9. September 2013

44. Ho Chi Minh und das Mekong-Delta 06.09. bis 09.09.2013

Die busfahrt nach vietnam ging relativ schnell vorbei, an einer stelle mussten wir den mekong mit einer fähre überbrücken, da es noch keine brücke gab und an der grenze wurden die formalitäten fast schon zu eilig bearbeitet. In ho chi minh city (oder "saigon", wie die stadt vor der wiedervereinigung vietnam hieß) angekommen, wurden wir mit 2 rollern zu einem günstigen hotel gebracht wo wir bei sonnenuntergang eincheckten. 

Der kurzen verbleibenden zeit bewusst, nutzten wir den abend, um weitere abschnitte der reise durch vietnam bei einem reisebüro zu buchen: ein zweitägiger ausflug zum mekong-delta, ein flug nach da nang (um zeit zu sparen) und ein bus von hoi an bei da nang über hue nach hanoi. Am abend gingen wir noch zum nachtmarkt im zentrum und durch die touristen-partystraße, wo wir das bis jetzt günstigste bier (ab 0,20€) genossen haben.


Vietnam war für mich überraschend: deutlich entwickelter als kambodscha ist es vergleichbar mit dem entwicklungsstand von thailand. Nur ist der buddhismus hier nicht so sehr verbreitet (die mehrheit der bewohner ist konfessionslos), sowohl religion, als auch sprache, architektur und bräuche ist extrem chinesisch geprägt (bzw china und vietnam gehen aus der selben kultur hervor). 

Außerdem ist das land sehr dicht besiedelt (90 mio. einwohner und dichter als deutschland), gerade die region um ho chi minh und das mekong delta (20 mio. einwohner). Egal wo man in dieser region ist, selbst wenn man hunderte kilometer fährt, man fühlt sich immer wie in einer stadt.

Das land ist zwar kommunistisch, aber sehr liberal und westlich (sozialistische marktwirtschaft), vor allem im süden, der durch den krieg amerikanisch geprägt ist. Die menschen sind meist freundlich und weniger aufdringlich, tuktuks gibt es überraschenderweise gar nicht.


Am nächsten tag wurden wir von einem kleinbus für den ausflug zum mekong delta abgeholt. Leider war der gesamte ausflug, vor allem der erste tag, ziemlich touristisch. Die fahrt dahin war zwar relativ lang, aber durch den führer unterhaltsam. Wir besuchten einen buddhistischen tempel in chinesischem baustil und kamen anschließend auf ein boot. Dieses brachte uns zu einigen inseln zwischen den vielen armen des mekong. Auf der ersten probierten wir früchte, hörten traditionelle musik und fuhren mit ruderbooten auf winzigen kanälen durch den dichten, aber niedrigen palmenwald zu einer honigfarm. Auf der zweiten insel gab es mittagessen und eine krokodilfarm und auf der dritten eine kokosnusssüßigkeitenproduktionsstätte. Außerdem fuhren wir dort mit pferdekarren durch die ländliche gegend.

Als wir zurück auf das festland kamen, trennten wir uns von den besuchern, die nur einen tag gebucht hatten und fuhren mit dem kleinbus ziemlich lange weiter in das deltagebiet hinein. 

Als es schon dunkel war, stiegen wir wieder auf ein boot um, das uns eine weile einen kleinen flussarm zu unserem homestay entlang schipperte. 

Dieses war traditionell hölzern eingerichtet und idyllisch-ländlich gelegen. Die gruppe war relativ klein geworden, da einige im hotel übernachten wollten, was die atmosphäre schön gestaltete. 

Wir bakamen von den einheimischen ein grandiosen mehrgängiges abedessen mit lokalen spezialitäten und verbrachten anschließend einen schönen abend direkt am fluss.


Am nächsten morgen ging es nach einem netten frühstück schon bei sonnenaufgang mit dem boot weiter, den fluss zurück zu einem größeren arm des mekong. Dort gab es einen brühmten, riesigen schwimmenden markt, das heißt hunderte boote, die als primärverkäufer ihre selbst geernteten lebensmittel verkauften und dazwischen kleinere boote, die entweder die verkäufer mit verpflegung versorgten oder waren einkauften. Jedes boot war auf ein produkt spezialisiert, welches auf einen großen bambusstab am heck des bootes aufgehängt worden war, um die kunden über ihre waren zu informieren.

Anschließend besuchten wir ein landhaus, in dessen garten einige einheimische früchte wuchsen und welches früchte und spektakuläre fleischprodukte, wie frösche, ratten und kleinvögel verköstigte.

Am schluss fuhren wir noch eine weile den flussarm hinauf zu einer größeren stadt, in der wir zu mittag aßen und anschließend in den bus zurück nach ho chi minh einstiegen, was leider knapp 5 stunden dauerte.


Am abend blieben wir nochmal ein wenig in der "bierstraße" und übernachteten im reisebüroeigenen hotel, bevor wir am nächsten morgen sehr früh aufstehen mussten, um den flug nach da nang zu nehmen... 

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