Salta ist eine Großstadt, direkt am Fuß der Anden auf über 1000m Höhe gelegen. Trotz der mehr als 500000 Einwohner ist der Stadtkern erstaunlich ruhig und überschaubar, viele Häuser sind nicht mehr als zwei Stockwerke hoch. Wir checkten morgens in das "Coloria Hostel" ein, was augezeichnet zentral gelegen und ausgestattet sowie bemerkenswert sauber ist. Am Nachmittag gingen wir zu den wichtigsten zentralen Straßen, Plätzen und Sehenswürdigkeiten der Innenstadt, was in nicht einmal zwei Stunden erledigt war.
Am zweiten Tag war eigentlich geplant, mit einem öffentlichen Bus in das Bergdorf Cachi zu fahren und sich eine touristische Tour dahin zu sparen. Leider sind in Argentinien alle Ziele sehr weit entfernt (Cachi: 4 Stunden) und daher waren wir viel zu spät am Busterminal. Stattdessen fuhren wir auf einen Hügel, der die Stadt im Osten überragt. Von oben gibt es eine hervorragende Aussicht auf die gesamte Stadt und die Anden, die sich dahinter majestätisch erheben.
Da die Tour nicht geklappt hatte, fuhren wir am nächsten Tag auf eine touristische Tour in die Berge, genauer zu den Salinas Grandes (einem Salzsee) auf der Hochebene. Es regnete zwar in Salta, doch fast den ganzen Tag verbrachten wir weit überhalb der Wolken. Zunächst ging es auf einer unbefestigten Straße aus der Stadt durch ein Tal immer weiter hinauf richtung Hochebene, vorbei an winzigen Siedlungen und unzähligen Riesenkakteen.
Die Hochebene, die als südliches Ende der riesigen Altiplano Boliviens und Perus angesehen werden kann, liegt über 4000m hoch und ist eine ausgedehnte Wüste. Es wachsen allenfalls kleine Grasbüschel, hier und da sieht man Herden von Lamas. Am Horizont sieht man zahlreiche Gipfel von Bergen und Vulkanen, bis auf das Dorf San Antonio de los Cobres, wo wir zu Mittag aßen, wohnen zumindest in dieser Regien keine Menschen. Wir fuhen auf einer Kiespiste (die berühmte Route 40) stundenlang durch diese atemberaubend riesige und wunderschöne Wüste. Gegen Kopfschmerzen und Übelkeit aufgrund der Höhe kauften und konsumierten wir Coca-Blätter. Nach einigen hundert Kilometern kamen wir zu dem besagten Salzsee, an dem auch kommerziell Salz abgebaut wird. Ich war zuvor noch nie auf einem Salzsee (wir werden auf der Reise jedoch noch einige sehen). Die harte, endlos ausgedehnte Salzkruste und die wabenartigen Muster darauf faszinierten mich sehr. Das Salz schmeckte natürlich nach Salz.
Die Hochebene wird von der Westkordilliere (der Andenhauptkamm mit den höchsten Bergen und Grenze zu Chile) und der Ostkordilliere eingegrenzt. Letztere schirmt die feuchte Luft aus der Pampa ab und sorgt mit für das Wüstenklima.
Nach den Salinas Grandes ging es über einen 4170m hohen Pass zurück über die Ostkordilliere hinunter nach Pumamarca. Um diese touristisch viel besuchte Siedlung liegen Hügel, deren Gesteinsoberflächen in den verschiedensten Farben erscheinen, rot, grün, violett usw. Als wir wieder auf auf etwa 1000m Höhe waren, fuhren wir wieder unterhalb der Wolken und im Regen zurück nach Salta.
Am folgenden Tag, an dem keine Wolke am Himmel zu sehen war, erledigte ich ein paar organisatorische Dinge und bereitete mich auf die Fahrt nach San Pedro de Atacama in Chile vor, die am nächsten Morgen mit dem Bus anstand.
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