Bei leichtem regen habe ich singapur mit einer ziemlich schnellen kleinen faehre verlassen und bin nur eine halbe stunde spaeter auf batam angekommen, die erste der ueber 17000 indonesischen inseln des archipels :D
der kontrast ist natuerlich astronomisch: aus der superstadt singapur in ein drecksloch indonesien, in dem niemand englisch spricht, ueberall muell rum liegt und jeder auf der strasse versucht, irgendwie an dein geld ran zu kommen :) auf batam musste ich ungefaehr 3 stunden warten und mir das ticket kaufen, fuer die riesige, 8-stoeckige faehre, die mich innerhalb von 30 stunden nach jakarta bringen sollte :D
die schifffahrt hat mir gleich extrem zu spueren gegeben, was mich erwartet: ich war der einzige tourist (einheimische touristen ausgenommen) uns ALLE haben mich angeschaut, sind mir hinterher gelaufen, haben fotos von mir und mit mir gemacht, kurz: ich war ein alien von einem anderen sonnensystem.
die 5. klasse ist auch ziemlich krass: auf deck 2,3 und 4 befanden sich schlafsaehle, die ca 300 personen fassen konnten. also ueberall bettelarme indonesier, dicht gedraengt auf den voellig verdreckten und stinkenden decks. das waere nicht das problem, das hauptproblem ist das sicherheitsrisiko, das bei einem westlichen touristen allein unter armen indonesiern offensichtlich ist.
dennoch sind die einheimischen wahnsinnig nett und gastfreundlich zu fremden. eine einheimische familie, ein maedchen konnte etwas englisch, hat mir netterweise angeboten, bei ihnen in ihrem haus in jakarta zu uebernachten, wozu ich nicht nein sagen konnte. so werde ich zum ersten mal in kontakt mit der beruehmten gastfreundschaft armer laender kommen :D
trotz allem war die schifffahrt wahnsinnig spannend und toll: ich habe das beste draus gemacht (in einem wniger ueberfuelltem seitenraum inoffiziell geschlafen) und die ueberfahrt war natuerlich geografisch wahnsinnig interessant:
um 21:30 habe ich das erste mal in meinem leben den aequator ueberquert, habe einige inseln und den ewigen ozean, in diesem fall das java-meer ueber stunden gesehen.
am abend um 21:00 kamen wir dan in tanjung priok, dem hafen der millonenmetropole jakarta an.
am nachsten tag haben sie mich auch noch zum bahnhof gebracht, erst wollten wir mit den bruechtigten zuegen von jakarta fahren, doch am bahnhof sahen wir das uebliche: die zuege sind so voll, dass sogar jeder quadratzentimeter auf dem zugdach mit personen besetzt ist!! es gab sogar mal ein galileo bericht darueber.. also haben wir das taxi genommen.
jakarta hat mich ein bischen ueberascht: ich hab mir schon vorher gedacht, weil jakarta die zweitgroesste agglomeration weltweit ist (35mio einwohner) und dann noch in einem land mit human development index platz 124, dass diese stadt das aller groesste drecksloch der welt sein muss. was auch nicht falsch ist: ueberall liegt muell, die fluesse und das meer sind total verseucht, die haeuser heruntergekommen, ueberall slums. aber erstaunlicherweise ist die stadt sehr gruen und gar nicht so dicht besiedelt: fast alle gebaeude sind gerade mal maximal 2 stockwerke hoch und man kommt sich staendig von wie in einer kleineren stadt.
am ticketschalter waren wir sehr in eile und so haben die mir ein express 1.klasse ticket nach semarang relativ teuer angedreht, was aber gar nicht so uebel war, denn nach 2 ziemlich heruntergekommenen naechten fande ich mich in einem annaehernd deutschem niveu wieder und der zug war ziemlich schnell (ca 5 stunden von jakarta nach semarang).
die strecke fuehrt stetig flach durch riesige reisfelder, staedte, reisfelder, staedte, reisfelder, staedte und am schluss noch ein bischen am meer entlang.
die ersten 5 stunden in semarang waren ein albtraum: es gibt keine touristen dort, diese stadt ist natuerlich auch abnormal dreckig und es gibt keine hostels, keinen der englisch spricht, kein internet und den blanken kulturschock. so war ich erst einmal ziemlich verloren in der stadt und erkannte bald, das ich ausnahmsweise in einem hotel einchecken muss, um die nacht zu ueberstehen :) als ich das gemacht habe, war es gleich viel besser, ich hatte eine dusche, zum ersten mal ein abschliessbares zimmer und internet.
semarang ist ahnlich wie jakarta erstaunlich gruen unf flach, wie eine kleinstadt, aber eben genauso dreckig, die strassen teilweise ueberschwemmt. dennoch gibt es ein paar alte kirchen und andere gebaude aus der hollaendischen kolonialzeit.
am naechsten tag bin ich mit dem kleinbus nach wonosobo zu meinem ersten ziel, das dieng plateu, gefahren, diesmal nach sueden und somit in dei bergige und vulkanische regien javas. hier konnte ich zum ersten mal die dominierende landschaft javas sehen, huegelig (vgl schwarzwald) ohne waelder, da bevoelkerungsdichte javas ueber 1000/km2, aber mit vielen doerfern und sehr beeindruckenden terassen an allen berghaengen, auf denen kleinbaeuerlich und ohne monokultur verschiedenste nutzpflanzen angebaut werden. ueberall diese terassenfelder und ab und zu mal ein riesiger vulkan (alle richtigen berge sind vulkanane auf java)
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